Freitag, 12. Januar 2018

Neuer Tag, neue Antworten auf Fragen zur OB-Wahl

Weiter geht es mit Antworten auf Fragen, die mir gestellt wurden:


1)      Eltern sollen frei entscheiden können, auf welche Schule ihre Kinder gehen?

Meine Antwort:

In Zeiten der Schulplatzknappheit und der Unterschiede in den Schulen, könnte die freie Schulwahl eine Möglichkeit sein, flexibler auf die Problematik zu reagieren. Beispielsweise eine Schule in der Nähe der Arbeitsstätte eines Elternteils. Hier muss allerdings das Kindeswohl in Betracht gezogen werden. Lange Schulwegzeiten oder die Nachteile, wenn das Elternteil erkrankt?


2)      Das Essen in Schulen und Kitas soll für alle Kinder kostenlos sein?

Meine Antwort:

Hier würde ich ehr ein Solidaritätsprinzip anwenden und den finanziellen Beitrag am
Einkommen abhängig machen. In Zeiten knapper Kassen ein probates Mittel, die Lasten gerechter zu verteilen.


3)      Bei den Schulgebäuden soll die Sanierung Vorrang vor Neubauten haben?

Meine Antwort:

Bestandserhalt ist ganz wichtig. Allerdings auch sehr teuer. Hier gilt es langfristig zu planen. Ein Schulgebäude, dass hundert Jahre alt ist, ist nicht mehr zeitgemäß und meist auch nicht mehr bedarfsgerecht.


4)      Die Stadt Frankfurt soll den öffentlichen Nahverkehr wieder selbst betreiben?

Meine Antwort:

Die Stadt sollte für die Grundversorgung, wie Wasser, Strom, bezahlbaren Wohnraum, verantwortlich sein. Dies kann auch den ÖPNV beinhalten. Bei einer Ausführung durch die öffentliche Hand spielen Gewinnoptimierung und Gewinnsteigerung keine Rolle. Lediglich auf kostendeckende Erfüllung muss geachtet werden.


5)      Um ihren Haushalt auszugleichen, muss die Stadt Frankfurt mehr sparen?

Meine Antwort:

Bei einem Haushaltsdefizit von bislang knapp 300 Millionen Euro müssen Haushaltseinsparungen oberste Priorität haben. Hier sollte die Verwaltung auf den Prüfstand gestellt werden, wo Einsparpotential vorhanden ist.


6)      Beim Kauf von Grundstücken und Wohnungen sollen weniger Steuern anfallen (Grunderwerbsteuer).

Meine Antwort:

Hier sehe ich keine Verbesserung für die Allgemeinheit.


7)      Die Stadtpolizei soll härter gegen Bettler und Straßenmusiker vorgehen

Meine Antwort:

Die Schattenseiten einer Wohlstandsgesellschaft sind Armut. Dem kann man sich nicht durch Bestrafung der Armen entziehen. Wenn allerdings Bettelei gewerblich und organisiert durchgeführt wird, so dass sich Dritte an der Armut anderer bedienen, dann muss hier vorgegangen werden. Letztlich ist aber eine Bestrafung der Ärmsten eine Symptombekämpfung und keine Ursachenbeseitigung. Straßenmusiker gehörten schon immer zum Stadtbild einer lebendigen Stadt und können diese sogar bereichern.


8)      Die Stadt Frankfurt soll besetzte Häuser konsequent räumen?

Meine Antwort:

Wird Grund und Boden zu Unrecht genutzt, so sehen unsere Normen Regelungen und Konsequenzen vor. Warum sollten diese nicht zur Anwendung kommen?


9)      Die Stadt Frankfurt soll mehr Geld für die Obdachlosen-Hilfe ausgeben?

Meine Antwort:

Auch hier sind Sozialarbeiter die Fachleute und gefragt, bevor ein Lösungsweg eingeschlagen werden kann. Die Gefahr besteht, dass eine Magnetwirkung entsteht. Auch hier ist eine Bekämpfung der Ursachen vordergründiger, als die Symptombehandlung.


10)      Die Stadtpolizei soll weniger Bußgelder und Platzverweise gegen Obdachlose einsetzen?

Meine Antwort:

Auch hier gibt es gesetzliche Regelungen. So lange sich Menschen an die Rechtsnormen einer Gesellschaft halten, gibt es für die Ordnungsbehörde keinen Handlungszwang. Wenn Regelungen allerdings missachtet werden, muss dies auch Konsequenzen zur Folge haben dürfen.


11)      In Frankfurt soll der legale Verkauf von Cannabis in Modellprojekten getestet               werden?

Meine Antwort:

Auch hier kann ich keinen Nutzen für die Allgemeinheit erkennen.


12)      Die Stadt soll sich dafür einsetzen, dass auch Menschen aus Nicht-EU-Staaten bei   
      Kommunalwahlen wählen dürfen?

Meine Antwort:

Auch hier kann ich keinen Vorteil für die Allgemeinheit erkennen.


13)      Die Stadt Frankfurt soll gezielt Menschen mit Migrationshintergrund einstellen?

Meine Antwort:

Für welche Tätigkeiten? Im Verwaltungsbereich sind Fachkräfte von Nöten. Hier ist die Stadt Frankfurt sehr offen, wenn die entsprechende Qualifikation gegeben ist. Was aber, wenn eine entsprechende Qualifikation nicht gegeben ist? Diese Frage ist mir zu pauschal gestellt.


14)      Frankfurt soll sich zur Förderung der Kultur als Europäische Kulturhauptstadt 2025
      bewerben.

Meine Antwort:

Ein solches Aushängeschild kostet den Bürger viel Geld. Geld, dass die Stadt Frankfurt am Main momentan nicht zur Verfügung hat. Die Stadt hat zum heutigen Zeitpunkt viel größere Herausforderungen in der kommenden Zeit zu bewältigen.


15)      Die Stadt Frankfurt soll verstärkt Kulturprojekte von Migrantinnen und Migranten fördern.

Meine Antwort:

Auch hier sehe ich bei der momentanen und zukünftigen Haushaltslage wenig Spielraum um finanzielle Mittel fördernd zur Verfügung zu stellen.


16)      Die Stadt soll sich dafür einsetzen, dass die Verwaltung durch ein Landesgesetz zu
      Transparenz verpflichtet wird.

Meine Antwort:

Ein sehr edles Ziel. Transparenz ist für mich ein Gebot der Stunde, um beim Bürger wieder mehr Akzeptanz für die Politik zu gewinnen. Hier kann man als Stadtoberhaupt allerdings nur Impulse setzen. Regelungen muss der Gesetzgeber finden.

  
17)      Zur Verbesserung der Sicherheit soll mehr Polizei im Bahnhofsviertel eingesetzt werden.

Meine Antwort:

Mehr Polizeipräsenz ist ebenfalls nur eine vorübergehende Symptombehandlung und ändert an der Ursache der Kriminalität nichts. Hier ist die Rechtsprechung und die Gesetzgebung gefragt, der Kriminalität wirksamere Konsequenzen entgegen zu stellen.


18)      Die Stadt Frankfurt soll härter gegen Linksextremismus vorgehen.

Meine Antwort:

Jegliche Form von Extremismus, egal aus welcher Richtung sie ausgeübt wird, ist ein Angriff auf die Gesellschaft, ihre Normen und Werte. Gegen diese Angriffe muss sich der Staat zur Wehr setzen, um seine Gesellschaft zu schützen. Hier sind die Möglichkeiten einer Stadtverwaltung ehr begrenzt.


19)      Die Stadt Frankfurt soll Fahrverbote für Dieselfahrzeuge verhindern.

Meine Antwort:

Die Stadt Frankfurt am Main hat eine Fürsorgepflicht gegenüber seiner Bürger. Auch und gerade in gesundheitsschädlichen Fragen und Problemen. Da es im 21. Jahrhundert die Industrie scheinbar nicht schafft, die Schadstoffe der Dieselfahrzeuge auf ehrliche Weise zu senken, ist die Stadt Frankfurt schon im Zugzwang, im Bedarfsfall geeignete Maßnahmen zum Gesundheitsschutz seiner Bürger zu treffen.


20)  Das Kohle-Heizkraftwerk West soll bis 2030 abgeschaltet werden?

Meine Antwort:

Auch hier kann sich die Stadt Frankfurt langfristig nicht aus der Verantwortung stehlen und die Augen verschließen. Frankfurt baut nach dem Passivhausstandard zum Klimaschutz und betreibt ein Kohlekraftwerk. Für mich Ökologie ad absurdum.


21)  Bis spätestens 2050 soll die Stadt Frankfurt vollständig durch erneuerbare Energie versorgt werden?

Meine Antwort:

Für mich ein erstrebenswertes Ziel. Doch scheint mir die Erfüllung momentan ehr unrealistisch. Aber eine Zielvorgabe, die sich die Stadt Frankfurt am Main geben sollte.


22)  Frankfurt soll eine autofreie Stadt werden?

Meine Antwort:

Aus meiner heutigen Sicht ein unrealistisches Vorhaben.


23)  Fahrradfahren soll in Fußgängerzonen verboten werden?

Meine Antwort:

Auch hier erschließt sich mir nicht der Sinn. Wir haben klare Regelungen dazu und wenn sich alle Beteiligten an eben solche Regeln halten, kann es keine Komplikationen geben.


24)  Neue Fahrradwege sollen nur gebaut werden, wenn dadurch keine Autospuren verloren gehen?

Meine Antwort:

Wenn Frankfurt eine fahrradfreundliche Stadt bleiben will, wird man nicht umhinkommen, auch den Radfahrern mehr sichere Bewegungsflächen geben zu müssen.


25)  Das Nachtflugverbot soll ausgeweitet werden?

Meine Antwort:

Ein Nachtflugverbot in der Zeit von 22 Uhr bis 06 Uhr ist aus meiner Sicht anzustreben. Hier wäre die Schmerzgrenze für beide Seiten erreicht. Allerdings bedarf es auch einer stringenten Konsequenz bei Missachtung.


26)  Alle Busse des Nahverkehrs sollen innerhalb der nächsten 10 Jahre auf Elektroantrieb umgerüstet werden?

Meine Antwort:

Im Elektroantrieb in der Fahrzeugtechnik sehe ich persönlich keine Zukunft. Daher halte ich nichts davon auf diese Alternative zu setzen.


27)  Das Jahresticket im Nahverkehr soll höchstens 365 €, also 1€ pro Tag, kosten?

Meine Antwort:

Ein erstrebenswertes und edles Ziel. Mir fehlt allerdings die Perspektive der Finanzierbarkeit. Diese lässt sich vielleicht durch eine Erhöhung der Attraktivität des ÖPNV erzielen. In der momentanen Haushaltslage und der Aussicht auf einer längst fälligen neuen Netzkonzeption, nicht realisierbar.


28)  Der Flughafen soll weiter ausgebaut werden?

Meine Antwort:

Ich denke, wir sind hier an der Grenze des Machbaren und Zumutbaren angelangt.


29)  Bars und Restaurants sollen Essen und Trinken ganzjährig draußen anbieten dürfen?

Meine Antwort:

Mir war bislang nicht bewusst, dass diese Problem überhaupt existiert?


      30)      Bei Neubauten soll ein höherer Anteil von Sozialwohnungen vorgeschrieben sein?
     
      Meine Antwort:

      Dies lässt sich privaten Investoren kaum vorschreiben. Bei Luxusobjekten ist dies auch überhaupt nicht realistisch. Auch würde hier eine starke Einflussnahme ggf. Investoren abschrecken. Sozialwohnungen gehören in kommunale Hand.


      31)      Die Mieten der städtischen Wohnungen (ABG) sollen in den nächsten zehn Jahre nicht erhöht werden?

      Meine Antwort:
      
      Warum müssen sich Mieten überhaupt erhöhen? Die Herstellungskosten einer Wohnung, die der Miete zu Grunde liegen müsste, erhöhen sich doch eben so wenig. Eine Erhöhung dient letztlich nur der Spekulation. Davon müssen städtische Wohnungen ausgenommen sein.
     

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